La Strada hat sich in zwölf Jahren als Spezialist für ungewöhnliche Künste an ungewöhnlichen Orten etabliert. Straße, Platz, Park, ein ehemaliger Luftschutzstollen, ein künftiger Stadtteil werden Bühnenraum. Straßen-, Puppen-, Objekt-, Figurentheater und Cirque Nouveau ist Kunst für das Urbane und bebildert die Verflechtung europäischer Kultur, im Spaß wie im Ernst.
Die Akteure kommen von weither. Oder auch nicht. Internationalität und Regionalität kennzeichnen das Programm von Österreichs größtem Festival für Figuren- und Straßentheater; nicht zuletzt im künstlerischen Austausch mit namhaften Compagnien aus den Traditionsländern der Straßen- und Zirkuskunst (Frankreich, Spanien, die Niederlande) hat sich in Graz und in ganz Österreich überraschend schnell eine junge, vielfarbige Szene formiert, die ihre künstlerischen Positionen erfolgreich abseits des traditionellen Bühnenbetriebs formuliert.
28 Produktionen, davon insgesamt fünf Eigen- und Koproduktionen sowie ein Projekt mit dem europäischen Straßentheater-Netzwerk IN SITU liefen im diesjährigen Programm.
Fokus des nächsten Jahres ist einmal mehr „die Arbeit in und mit der Stadt.“ Die Auslotung neuer Spielorte – wie etwa heuer Graz Reininghaus, der Dom im Berg, das Ragnitzbad, der Hauptbahnhof – könnte 2010 an einen der interessantesten und urbansten Orte der Stadt führen: den Jakominiplatz. In Planung ist ein Klangprojekt, das als Einladung zur künstlerischen Interaktion fungiert. Einmal mehr wird La Strada dabei das kreative Potenzial heimischer und internationaler Künstler verknüpfen.
Genau das war einmal mehr auch ein Grundmotiv des diesjährigen Festivals: La Strada hat sich in 12jähriger Tätigkeit als internationaler Treffpunkt von KünstlerInnen, VeranstalterInnen und Fachpublikum etabliert. Der Gedankenaustausch wurde per Vorstellungen, Workshops, Seminaren und einem heuer erstmals abgehaltenen Symposium forciert. Unser wichtigster Partner dabei ist das Publikum. Das wird uns auch von den Künstlern immer wieder bestätigt: Die Neugier und Begeisterungsfähigkeit der Grazer sind in Europa einzigartig. Ein Zeichen für die hohe Identifikation einer Stadt mit ihrem Festival.
Baro d'Evel